Die Bevölkerung wächst stetig, die Mobilität steigt, der Kanton Aargau plant im grossen Stil. Für den neu gegründeten Verein Wasserschloss Plus bringt Ideologie bei der Gestaltung der Zukunft nichts. Er will, dass am Wasserschloss Natur und Umwelt geschützt bleiben, aber auch die Dynamik eines wachsenden Siedlungs- und Wirtschaftsraums berücksichtigen. Der Verein versteht sich als Akteur aus der Mitte der Gesellschaft und bringt sich kritisch, aber konstruktiv in die Debatte ein.
Im Grossraum Brugg, Baden und unteres Aaretal ist das kantonale Baudepartement seit Jahren daran, ein Konzept für den Verkehr zu erarbeiten. Jetzt tritt ein neuer Verein auf den Plan, der diesen Prozess aus der Mitte der Gesellschaft begleiten will. Er heisst Wasserschloss Plus. Damit ist der geografische Fokus gegeben: Es geht um das Gebiet, wo Aare, Reuss und Limmat zusammenfliessen.
Den inhaltlichen Fokus klärt der erste Leitsatz des Vereins: «Das Wasserschloss muss trotz Bevölkerungswachstum und höherem Verkehrsvolumen im Gleichgewicht bleiben.» Damit spielt er auf die Co-Existenz von Natur und Mensch an. In der Tat hat es am Wasserschloss seit vielen Jahrzehnten Platz für Pflanzen und Tiere, Wohnen, Gewerbe und Industrie, Militär, Landwirtschaft, Wald, Freizeit und Sport. In diesem Gebiet sind der stark gefährdete Laubfrosch und der Eisvogel inzwischen wieder beheimatet. Aus diesem Grund ziert der Eisvogel das Logo des Vereins.
Bevölkerung im Aargau wächst bis im Jahr 2050 um 32 Prozent
Klar ist laut Co-Präsident Andreas Heinemann, dass der Verein «die Herausforderungen nicht ideologisch angehen will, sondern pragmatisch und weltoffen». Der Status Quo sei keine Lösung. Er verweist auf das dynamische Bevölkerungswachstum. So prognostiziert das Bundesamt für Statistik (BfS), dass die Schweiz bis im Jahr 2050 um 20 Prozent wächst. Im Kanton Aargau wird sogar ein Wachstum von 32 Prozent erwartet.
Mit dem Bevölkerungswachstum steigt die Mobilität. Bis 2050 werden gemäss BfS der öffentliche Verkehr um 51 Prozent, der Langsamverkehr um 32 Prozent und der motorisierte Individualverkehr um 18 Prozent wachsen. Laut dem Verein Wasserschloss Plus geht es darum, weitsichtig die Bedürfnisse von Natur und Mensch zu koordinieren. Bei jedem Vorschlag und jeder Entscheidung müsse die Entwicklung für die nächsten Generationen gewichtet werden.
Die Gründungsmitglieder des Vereins sind: Dario Abbatiello, Habsburg, Präsident von KMU Region Brugg, Martin Gautschi, Windisch, Unternehmer und Einwohnerrat, Barbara Geissmann, Brugg, Informatikerin ETH und Einwohnerrätin, Andreas Heinemann, Windisch, Präsident der Aargauischen Handels- und Industriekammer Region Brugg, Elsbeth Hofmänner, Windisch, langjährige Leiterin Baubewilligungswesen in Brugg und Einwohnerrätin, Martina Sigg, Schinznach-Dorf, Apothekerin, Doris Sommer, Rieden bei Baden, Unternehmerin, sowie Willi Wengi, Brugg, Einwohnerrat. Abbatiello und Heinemann fungieren in einem Co-Präsidium.
Die Anliegen des Vereins werden durch einen Beirat gestärkt und verankert. Der Beirat wird in den nächsten Monaten und Jahren stetig ausgebaut. Wer sich über die Aktivitäten von Wasserschloss Plus informieren will, kann seine Adresse auf der Website wasserschloss-plus.ch eintragen. Der Verein versteht sich als Akteur, der die Entwicklung kritisch, aber konstruktiv begleitet. Co-Präsident Dario Abbatiello bringt ein Beispiel: «In Brugg-Windisch sind die Standorte der beiden Tunnelportale, so wie sie der Kanton vorschlägt, nicht ideal. Das muss er nochmals in Ruhe prüfen.»
Medienmitteilung vom Freitag, 10. Juni 2022
Die Gründungsmitglieder (von links) Elsbeth Hofmänner, Dario Abbatiello, Barbara Geissmann, Martin Gautschi, Willi Wengi, Martina Sigg, Doris Sommer und Andreas Heinemann.